- andrea
- 12. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Juli
Wie Breathwork, somatische Ekstase und psychologische Judo-Techniken den Weg vom Außen in ein selbstliebendes Sein ebnen.

Foto: Sommer 2021 Herrsching am Ammersee
Was hat Atemliebe mit Selbstliebe zu tun?
Meine Gedanken dazu:
Gerade aus Bali zurückgekehrt, stellte ich in meiner ersten Yoga-Einheit – mit vertrauten und neuen Teilnehmenden – ganz intuitiv zwei Fragen:
Wer hat sich schon einmal selbst verurteilt?
Wer hat schon einmal über andere geurteilt?
Die Reaktionen machten mir klar: Ich bin mit diesen Identifikationsmustern nicht allein. Und: Es braucht eine bewusste Entscheidung, um sich von alten Prägungen zu lösen. In Bali – bewusst oder unbewusst, das will ich gar nicht analysieren – durfte ich an meine begonnene innere wie äußere Ausrichtung anknüpfen. Ich traf eine glasklare Wahl: weniger suchend umherlaufen, mehr geschehen lassen. Mich vom Leben mitführen lassen. Das Außen blieb zunächst in seiner Erwartungshaltung. Manche glaubten, ich wolle immer noch dies oder jenes, sei noch wie 2022 geprägt – damals war ich ehrlich gesagt sehr im Außen, wollte alles, und wenig gelang.
Doch jede Reise kann sich komplett verändern, wenn wir uns neu ausrichten.
Was mir Bali diesmal schenkte – oder besser: was ich mir selbst erlaubte – übertraf jede Planung. Klarheit, Ruhe, absolutes Vertrauen, Stillsein. Annehmen. Loslassen. Und das feine Bemerken, wenn ein altes Muster anklopft, um mich abzulenken – all das war wunderschön spürbar.
Nach 46 Jahren erlebte ich während einer Breathwork-Session die tiefste Selbstliebe, die ich bis jetzt nicht durch einem anderen Menschen finden konnte. Niemand kann dir diese grenzenlose Liebe geben, niemand deine Erwartungen daran erfüllen. Was wir alle suchen – davon bin ich überzeugt – ist die größte Liebe in uns und zu uns selbst. Wo sonst können wir sie finden?
In derselben Session hatte ich erstmals einen somatisch-energetischen Orgasmus, der mich intensiver spüren ließ als je zuvor. Kein Mensch kann dir das geben, wenn du es nicht selbst in dir erfühlen kannst. (Aus der Perspektive einer hetero-orientierten Frau – dies ist weder Mutmaßung noch Verurteilung.)
Es ist pures Glück, eine erfüllende Liebe, das Lösen aller Begrenzungen zu Körper und Scham; das reinste, erhabenste Gefühl, das dich hält und trägt.
Anschließend weinte ich vor Glück – und vor Traurigkeit. Ich hatte gefühlt 46 Jahre versucht, mich zu optimieren.
Gelungen? Nein.
Bewertet? Ja.
Bin ich aus Scham vor Männerblicken ausgewichen? Ja.
Ich sendete eine ablehnende Energie, die mir genauso zurückgespiegelt wurde. Und jetzt, gerade in den vergangenen Tagen, erlebe ich das komplette Gegenteil. Männerblicke finden mich, wo ich nie gedacht hätte, dass sie nur einen Blick für mich aufbringen würden. Es entsteht ein unbeschreiblicher energetischer Austausch – das Gefühl, dass da etwas ist, und noch schöner: Kontakt und Gespräch. I love it.
Warum haben wir diesen Mangel an Selbstwert?
Ich möchte nicht auf die üblichen Floskeln von Kindheit und systemischen Glaubenssätzen reduzieren – das wirkt mir zu oberflächlich. Woher stammen diese Muster wirklich? Ist das vielleicht der tiefere Sinn des Lebens: sie zu entkräften, zu entmachten, klar zu sehen? Sollen wir diese „Aufgaben“ lösen, um uns wahrhaftig zu erkennen?
Heute kann ich mit Leichtigkeit sagen: Mir geht es gut – mit allem. Ich trage Frieden in mir und strahle ihn nach außen. Tägliche Prüfungen durch Vergleich, Beobachtung und Eifersucht – wie andere sind, was sie haben und was sie tun – begegnen uns jede Sekunde, sogar im Spiegelbild. Auch der Neid anderer ist für mich eine solche Herausforderung. Mit einer bewussten Judo-Technik aus der Psychologie leite ich diese Energie um, entkräfte sie und nehme sie mir nicht mehr an.
Wir alle tragen und erschaffen etwas Besonderes, sobald wir in liebevoller Verbindung zu uns selbst sind.
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