- andrea
- 11. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Aug.
August 2025 „Yoga beginnt, wenn die Matte eingerollt ist.“
Weil es dann nicht mehr nur um Yoga-Posen geht – sondern um dein Leben.

Gastartikel von Tina B.
Sri Lanka, 2020
Meine Veränderung mit und durch Yoga
Im Jahr 2020 lernte ich Andrea in Sri Lanka kennen. Wir waren Arbeitskolleginnen in einem Ayurveda Resort, aber irgendwie war da von Anfang an mehr. Andrea brachte mich zum ersten Mal in Berührung mit einer Welt, die ich vorher kaum kannte: Yoga, Meditation, Atem.
Zwar hatte ich vorher schon einige Yogakurse besucht, doch habe ich nie so richtig den Zugang dazu gefunden. Ich fand Yoga langweilig und zu ruhig – ich sah es vor allem als eine Art „langsamen Sport“, der nicht zu mir passt, ich aber ab und zu gemacht habe, weil es Trend war.
Ich mochte intensive Bewegung, mochte Action bei der ich mich komplett auspowern konnte. Das mag ich heute immer noch. Doch damals war es in erster Linie meine Art
von Umgang mit Gefühlen bzw wohl eher ein Flüchten oder Unterdrücken vor meinen Gefühlen.
Diese stillen Momente, das lange Halten von Posen, das Atmen – das war für mich erst mal ungewohnt und herausfordernd.
Doch irgendetwas blieb hängen. Nicht sofort, nicht von heute auf morgen. Aber nach und nach spürte ich, dass da mehr ist. Dass es nicht ums „richtig machen“ geht. Sondern ums Fühlen. Ums Zuhören. Um eine neue Art, mit mir selbst in Kontakt zu kommen.
Heute ist Yoga für mich kein Sport mehr. Sondern ein Anker. Ein Ausgleich zu meinem sonst oft hektischen Alltag. Ich stehe nicht jeden Tag auf der Matte (ganz und gar nicht).
Aber bestimmte Elemente sind geblieben: das Atmen, das Spüren, das Innehalten.
Besonders in stressigen Situationen helfen mir diese kleinen Werkzeuge, wieder zurück zu mir zu finden. Mich nicht zu verlieren im Strudel von Gedanken, sondern kurz zu stoppen und zu fragen: Wie geht es mir eigentlich gerade? Was brauche ich?
Yoga hat meine Sichtweise auf mich selbst verändert. Und ich habe meine Sichtweise
auf Yoga verändert. Es ist keine Trendsportart, es ist viel mehr eine Lebensart.
Ich habe gelernt, dass ich nicht leistungsorientiert sein muss, um wertvoll zu sein. Dass ich nicht immer funktionieren muss. Und dass es völlig okay ist, wenn ich meinen
eigenen Weg gehe – auch wenn der nicht perfekt oder gradlinig aussieht.
Spoiler: Diese Erkenntnis ist da, aber es fordert dennoch ein stetiges Dranbleiben, um
nicht wieder in alte Muster zu fallen. Was natürlich ab und an passiert, insbesondere in
herausfordernden Zeiten.
Ich bin dankbar, dass ich damals die Möglichkeit hatte, durch Andrea in diese Welt
hineinzuschnuppern und dass sie mir verdeutlicht hat, was Yoga nicht ist: Eine Plattform
für hübsche schlanke Mädels, denen die Männer hinterher schauen, in komplizierten
Posen, um sich zu präsentieren. Heute ist es mein eigener Weg geworden. Ein Weg, der sich stetig wandelt. Und auf dem Yoga nicht im Fokus ist, aber ein wertvoller Teil bleibt.
Vielleicht kennst du das auch: Das Gefühl, nicht in das Bild zu passen, das man sich von Yoga (oder irgendwas anderem) macht. Dann möchte ich dir sagen: Es gibt nicht das eine Yoga. Es gibt nur deinen eigenen Zugang dazu, deine Sichtweise. Und manchmal beginnt der ganz leise, mit einem Atemzug.
Ein weiteres Learning durch Yoga: Dein Körper ist zu viel mehr fähig als du denkst. Mit Sanftheit, Geduld und Fokus konnte ich einiges erreichen wie z.B. die Kopfstandhaltung.
Dieses Mindset versuche ich auf andere Lebensbereiche zu übertragen. Gelingt nicht
immer, aber ich darf mich immer liebevoll daran erinnern, dass ich zu mehr fähig bin und
meine Selbstzweifel beiseite legen darf. Meine Afirmation: Du schafst das.
Ein großes Dankeschön an Andrea – dass sie mehr in mir gesehen hat und mir immer
wieder bewusst oder auch unbewusst Schupser gegeben hat.
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